Die Läufigkeit ist eine Phase im Sexualzyklus von Hündinnen, die etwa drei Wochen andauert und alle sechs bis zwölf Monate wiederkehrt. Die erste Läufigkeit setzt mit der Pubertät zwischen dem 6. und 24. Lebensmonat ein, wobei kleinere Hunderassen in der Regel früher läufig werden.
Typische Anzeichen sind das Anschwellen der Vulva, blutiger Ausfluss, vermehrtes Putzen, Markieren und starkes Interesse von Rüden an der Hündin.
Zunächst ist das Blut recht dunkel und wird dann nach 9 bis 15 Tagen heller bzw. wässriger. Die Hündin befindet sich dann in der sogenannten ‘‘Standhitze‘‘, in der sie sich von Rüden decken lässt. In dieser Phase der Läufigkeit sollte man seine Hündin an der Leine führen und sie von Rüden fern halten, wenn eine Trächtigkeit nicht in Frage kommt. Im Anschluss schwillt die Vulva wieder ab und die Läufigkeitsphase ist beendet. Bei einigen Hündinnen können nun Symptome der Scheinträchtigkeit auftreten. Die Hündin wurde dann zwar nicht gedeckt, durchläuft hormonell jedoch eine Trächtigkeit. Dies äußert sich unter anderem durch ein angeschwollenes Gesäuge, depressives Verhalten oder Nestbauverhalten.
Während der Läufigkeit sind verschiede Hormone aktiv, die auch einen Einfluss auf das Verhalten der Hündin haben. Viele Hundehalter wundern sich besonders bei der ersten Läufigkeit über das veränderte Wesen ihrer Fellnase. Diese Verhaltensauffälligkeiten (Appetitlosigkeit, vermehrtes Markieren, schlechte Abrufbarkeit, Ruhelosigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis) sind auf einen ganz natürlichen Prozess zurückzuführen, es besteht kein Grund zur Sorge. Dieses Verhalten normalisiert sich nach Abklingen der Läufigkeit wieder.
Rüden in der Nachbarschaft leiden oft unter der Läufigkeit von Hündinnen. Auch sie zeigen unruhiges Verhalten, winseln oder jaulen, nehmen kein Futter mehr auf und versuchen sich vehement der Hündin zu nähern, so dass auch die beste Erziehung versagt. Vielleicht sollte dann eine Kastration in Erwägung gezogen werden, um ihm diesen Stress zu ersparen.