Ebenso können Hunde mit einschichtigem Fellaufbau grundsätzlich geschoren werden. Achten Sie darauf, das Fell Ihres Vierbeiners nie komplett zu scheren, da er ohne das Fell nicht gegen UV-Strahlung und Ungeziefer geschützt ist. Andere Rassen wie Bobtail, Golden Retriever und Schäferhunde haben ein zweischichtiges Fell aus Deckhaar (Grannenhaar) und Unterwolle. Sie sollten nicht geschoren werden, da die Temperatur auf dem Hund bei Hitze nachweislich höher ist, wenn er geschoren wurde. Das Deckhaar schützt die Hunde vor Sonne, Nässe und Schmutz. Die Unterwolle sorgt für Wärmeisolation (schützt also auch vor Kälte). Beim Scheren wird das Deckhaar entfernt, damit fehlt dem Hund eine wichtige Schutzschicht. Der Hund kann nun sogar einen Sonnenbrand bekommen, Mücken können den Hund leichter stechen und Zecken können sich besser einnisten. Übrig bleibt somit nur die Unterwolle, was zu übermäßigem Wuchs der Unterwolle und somit zu Verfilzungen führen kann. Bei einer nicht-fachmännischen Schur kann es außerdem zu einer Post-clipping-Alopezie kommen, also dem Auftreten von kahlen Stellen oder stellenweiser Wuchs von Deckhaarbüscheln. Regelmäßige Fellpflege gehört natürlich zur artgerechten Hundehaltung. Statt der Schur empfehlen wir allerdings den Hund regelmäßig zu bürsten. Je nach Rasse sollte man einmal in der Woche zur Bürste greifen, in der Fellwechselzeit jedoch öfter. So lässt sich tote Wolle entfernen, Luft gelangt an die Haut und die Durchblutung wird gefördert. Bei Pudeln, Schnauzern und Terriern hingegen fallen die Haare nicht von alleine aus – ihre Halter müssen diese Hunde regelmäßig scheren oder scheren lassen. Wer seinen Hund scheren möchte, sollte diesen zuerst an das Stillhalten gewöhnen. Bringen Sie ihm bei, auch längere Zeit ruhig auf einem Tisch oder auf dem Boden stehen zu bleiben – auch dann, wenn Herrchen oder Frauchen sich mit einer brummenden Maschine nähert. Mit dem richtigen Training schaffen Sie Vertrauen und eine gute Basis!