Unsere Stubentiger sind liebevolle und treue Haustiere, die grundsätzlich gut allein zurechtkommen. Sie brauchen keinen Katzenkumpel, um Mäuse zu erledigen, aber sind Katzen deshalb wirklich Einzelgänger?
Es hängt natürlich vom Charakter der Fellnase ab, ob sie lieber alleine leben möchte, aber meistens sind sie sehr aufgeschlossen und freuen sich im Alltag über einen Gefährten an ihrer Seite. Selbst in der freien Wildbahn haben Wissenschaftler festgestellt, dass Wildkatzen Freundschaften schließen und sogar Jungtiere gemeinsam aufziehen.
Wer schon einmal zwei Katzen in einem Haushalt beobachtet hat, weiß, dass sie gern voller Elan miteinander spielen und toben, zusammen kuscheln oder gegenseitig ihr Fell pflegen. Auch wenn ein Mensch viel Zeit mit seiner Katze verbringt, wird er dies niemals ersetzen können.
Eine Katze alleine zu halten, kann deshalb auch Nachteile mit sich bringen. Gerade für reine Wohnungskatzen kommt es oft zur Langeweile, was Frustration mit sich bringt. Verlässt der Dosenöffner für ein paar Stunden die Wohnung, bleibt die Samtpfote ohne Spielpartner zurück, hat niemanden zum Anschmiegen, fühlt sich einsam. Manche Katzen neigen dazu, ihrem Protest Ausdruck zu verleihen: sie pinkeln an verschiedensten Orten, nur nicht auf ihre Katzentoilette. Eigentlich ist eine Katze stets um Reinlichkeit bemüht, doch so bringt sie ihre Traurigkeit zum Ausdruck. Andere Katzen neigen zu depressivem Verhalten oder werden aggressiv gegenüber ihrem Besitzer. Einige fressen immer weniger oder neigen gar zur Fresssucht.
Katzen, die über Jahre allein gehalten wurden, sind es gewohnt im Alleingang den Tag zu bewältigen. In diesem Fall sind sie nicht mehr auf das Zusammenleben mit anderen Katzen eingestellt, so dass es schwierig werden könnte, eine Zweitkatze in den Katzenhaushalt aufzunehmen.
Schafft man sich allerdings eine neue Katze an, ist es doch eine Überlegung wert, sich auch für ein zweites Kätzchen zu entscheiden. Es ist ein Irrglaube, dass gleich zwei Katzen auf einmal mehr Arbeit machen. Dies stimmt keinesfalls. Das Gegenteil ist der Fall: Die Bedürfnisse nach Liebe und Spiel müssen nicht jederzeit vom Besitzer gestillt werden, sondern können auch vom Katzenpartner erfüllt werden, wenn man nun gerade keine Zeit hat oder außer Haus ist.
Auch wenn man sich noch so liebevoll um seinen Schmusetiger kümmert, einen Artgenossen kann man nie ersetzen.