Giardien sind sehr häufig vorkommende einzellige Parasiten, die sich an der Darmwand des Dünndarms anheften und Auslöser für scheinbar unbehandelbare immer wiederkehrende Durchfälle sind. Sie stören die regulären Verdauungsvorgänge und kommen vermehrt bei jungen Hunden und Katzen vor, da die Aktivität des Immunsystems noch begrenzt ist.
Da Giardien weit verbreitet sind, können sich unsere Tiere relativ schnell überall damit anstecken – durch verunreinigtes Wasser (z.B. Pfützen), verschmutzter Boden oder auch über das Belecken durch Artgenossen. Infizierte Tiere, die keine Symptome zeigen, können die Erreger ausscheiden und somit ebenso als Ansteckungsquelle dienen.
Eine Giardien-Infektion kann bei den jungen oder geschwächten Vierbeinern starke, wässrige Durchfälle zur Folge haben, so dass die Tiere an Gewicht verlieren oder nicht weiter wachsen. Bei ausgewachsenen, gesunden Fellnasen kommt der Organismus recht gut mit einer gewissen Anzahl der Darmparasiten zurecht und beseitigt sie meist selbst. Psychischer und physischer Stress (hartes Training) können eine sichtbare Erkrankung jedoch deutlich begünstigen.
Treten Symptome in Form von Durchfall auf, werden sie meist von Bauchschmerzen, Blähungen, Abgeschlagenheit und in einigen Fällen auch von Fieber begleitet.
Um eine sichere Diagnose zu stellen, benötigt der Tierarzt eine Kotprobe, die auf Bestandteile von Giardien oder deren Zysten untersucht wird. Bestätigt sich der Giardien-Verdacht, wird eine sofortige medikamentöse Behandlung über einen längeren Zeitraum eingeleitet.
Leben weitere Tiere im Haushalt müssen sie zwingend mitbehandelt werden, denn besonders in Gruppenhaltung kommt es trotz konsequenter Hygienemaßnahmen immer wieder zum Auftreten der Erkrankung.
Die Ansteckungsgefahr für den erwachsenen, gesunden Menschen ist zwar gering, jedoch nicht unmöglich. Immungeschwächte Personen und kleine Kinder sollten sich unbedingt an Hygieneregeln halten, um eine Infektion mit Giardien zu vermeiden.