Die Bindehautentzündung (lat. Konjunktivitis) gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen beim Hund. Bei den Bindehäuten handelt es sich um Schleimhäute, die die innere Seite der Augenlider auskleiden. Erkennen lässt sich eine Entzündung an geschwollenen roten Augenlidern, vermehrtem Tränen- bzw. Augenausfluss (klar bis blutig oder eitrig), Juckreiz am Auge, Lichtempfindlichkeit und Schmerz. Den Schmerz zeigen Hunde mit häufigem Blinzeln oder sie reiben ständig mit der Pfote über das betroffene Auge.
Ausgelöst wird eine Bindehautentzündung meist von Bakterien oder Viren, aber auch durch Allergien, Pilze, Staub, Fremdkörper oder trockenen Augen. Ebenso können besondere Zuchtmerkmale, wie z.B. die großen Augen beim Mops oder einer Französischen Bulldogge, eine Bindehautentzündung begünstigen. Möglich ist auch, dass die Bindehautentzündung als eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung auftritt (z.B. bei Staupe, eingestülpter Lidrand).
Der Tierarzt untersucht die Augen genau. Um zu beurteilen, ob genug Tränenflüssigkeit gebildet wird, führt er den sogenannten Schirmer-Tränen-Test durch. Dabei wird durch einen speziellen Papierstreifen der Füllstand im Lidspalt bestimmt. Ist ein Fremdkörper die Ursache für die Entzündung, so wird der Tierarzt das Auge zunächst mit einem Lokalanästhetikum betäuben, um den Fremdkörper dann schmerzfrei entfernen zu können. Besteht der Verdacht, dass die Hornhaut beschädigt ist, so wird ein sogenannter Fluorescein-Test gemacht. Dabei wird ein Farbstoff ins Auge geträufelt, der die defekte Stelle der Hornhaut anfärbt und somit sichtbar macht. Gleichzeitig kann dabei festgestellt werden, ob die Tränen-Nasen-Kanäle durchgängig sind, da der überschüssige Farbstoff vom Auge dort hindurch abtransportiert wird. Vermutet der Tierarzt eine Infektion mit Viren oder Bakterien, so kann er einen Abstrich vornehmen und im Labor untersuchen lassen.
Abhängig vom Befund wird dann durch geeignete Medikamente (Augensalben/-tropfen) die Behandlung eingeleitet. Meist heilt die Entzündung ohne weitere Folgen aus, wenn sie schnell erkannt und vom Tierarzt behandelt wird.
Unbehandelt kann es jedoch zu verschiedenen Komplikationen kommen. In den schlimmsten Fällen kann eine Schädigung des Auges bis hin zur Blindheit die Folge sein.