Das Wobbler-Syndrom umfasst krankhafte Veränderungen der Halswirbelsäule und des Halsrückenmarks, die durch einen wackelnden Gang (wobbeln) gekennzeichnet sind. Dieser typisch wackelnde Gang beschreibt eine erkennbare Koordinationsstörung aufgrund von Nervenschäden an der Halswirbelsäule. Es kann sich dabei um degenerative Veränderungen von Bandscheiben, aber auch von Missbildungen der Halswirbelkörper selbst handeln. Am häufigsten sind angeborene Fehlbildungen die Ursache. Betroffen sind meist große Hunderassen (z.B. Deutsche Dogge), aber auch andere Rassen können am Wobbler-Syndrom leiden. Die Tiere können bereits im Alter von 1-2 Jahren klinisch auffällig werden, meist jedoch erst im Seniorenalter. Durch die Nervenschäden an der Halswirbelsäule ist die Übertragung der Signale vom Gehirn zu den Extremitäten gestört. Vor allem die Hintergliedmaßen weisen deutliche Defizite auf. Auffällige Symptome können neben dem wackligen Gang ein breitbeiniger Stand des Tieres sein, Probleme beim Aufstehen oder auch Krallenschleifen geben weitere Hinweise. Die Bemuskelung der Beine ist schwach ausgeprägt, die Koordination der Gliedmaßenbewegung wird zunehmend schlechter. Das Laufen im Kreis kann schwer fallen oder die Tiere haben Mühe bei Änderung der Bewegungsrichtung. Für die Diagnosestellung sind Röntgenaufnahmen unverzichtbar, im besten Fall werden computertomographische Aufnahmen oder MRT-Bilder angefertigt. Auch neurologische Untersuchungen sind unabdingbar, um die Signalweiterleitung vom Hirn in die Gliedmaßen beurteilen zu können. Die Behandlung des Wobbler-Syndrom ist meist aufwendig und teuer. Oft ist ein chirurgische Eingriff unvermeidbar, selten ausreichend sind eine medikamentöse Therapie verbunden mit einer strikten Ruhigstellung des Hundes. Die Prognose ist äußerst schwierig zu treffen, sie hängt von der Dauer und dem Schweregrad der bestehenden Symptome und dem individuellen Krankheitsbild ab. Generell kann man jedoch davon ausgehen, dass je länger und schwerwiegender die Symptome sind bzw. je älter und schwerer das Tier ist, desto schlechter ist die Prognose.