Die Chinaseuche zählt zu den gefährlichsten Kaninchenseuchen und wird durch das RHD-Virus (Rabbit Haemorrhagic Disease) verursacht. Sie gilt als unheilbar und führt bei fast allen Kaninchen in kürzester Zeit zum Tode.
Jahrelang trat das klassische RHD-Virus auf, seit ca. 2010 stellte man allerdings einen neuen Erreger fest (RHD-2). Dieser zeigte sich erstmals 2014 in Deutschland, an ihm starben sogar geimpfte Kaninchen.
Das tückische an diesem Virus ist, das er auch ohne Wirt bei günstigen Bedingungen sieben Monate überleben kann.
Übertragen wird das Virus durch direkten Kontakt zu anderen Tieren oder indirekt durch Stechmücken (und andere blutsaugende Insekten) und Fliegen oder kontaminierte Gegenstände.
Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung dauert es nur ein bis drei Tage. Infizierte Kaninchen zeigen nicht unbedingt Auffälligkeiten, meist bekommen sie kurz vor ihrem Tod hohes Fieber, werden apathisch und stellen die Nahrungsaufnahme ein. Hinzu kommt ein Ringen nach Luft, Krampfanfälle und Blutungen aus Körperöffnungen. Die Tiere versterben dann innerhalb weniger Stunden. Die Raten der Todesfälle hängen unter anderem stark vom Immunstatus, Alter und dem Allgemeinzustand der Tiere ab.
Nach dem Tod sollten die Tiere auf keinen Fall im eigenen Garten begraben werden, da das Virus im Erdreich sehr lange überleben kann.
Um dieses grausame Sterben zu verhindern, sollten Sie Ihr Kaninchen in jedem Fall einmal jährlich impfen lassen (auch Tiere in reiner Wohnungshaltung!), denn die verwendeten Impfstoffe bieten einen Schutz von bis zu 98%.
Ist ein Kaninchenbestand befallen, müssen überlebende Tiere aus dem verseuchten Gebiet an einen völlig neuen Ort umgesiedelt werden. Extreme Hygiene und Desinfektion sind unabdingbar. Die Tiere sollten schnellstmöglich geimpft werden, da sie sich jederzeit neu infizieren können.